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verändert.

oha.



Ich sitze in meiner Fensterbank, meinem absoluten neuen Lieblingsplatz, schaue links auf meine neue Nachbarschaft, Bäume, Södermalm, ein paar Leute aus meinem Studentenwohnheim die gerade eine Party im Park feiern, mir zunicken, wenn sie mich in meiner Nische im 3. Stock unter meinen blauen Lampe in mein Notizbuch kritzeln sehen, Wer bist du? Wer sind die? Werden wir mal wir?. Wenn ich nach rechts schaue, schaue ich in einen Raum, der durch einen sehr schnellen Umzug mit der Hilfe von einem durch neue Freunde zufällig aufgetauchten blauen VW-Bus aus Berlin, plötzlich zu meinem Zuhause geworden ist.


Plötzlich arbeite ich nicht mehr bei a la Lo. Plötzlich studiere ich Journalismus. Plötzlich habe ich so viel Zeit, Bücher zu lesen. Plötzlich sind da so viele neue Leute auf einmal in meinem Leben. Plötzlich bin ich in einem Vorlesungssaal umgeben von Menschen, die alle schwedisch als Muttersprache haben und mit denen ich die nächsten 3 Jahre verbringen werde. Plötzlich bekomme ich Angst davor, schwedisch zu sprechen und ärgere mich über mein eigenes Schweigen. Plötzlich kann ich überall mal schnell eben mit dem Fahrrad hinfahren. Plötzlich entdecke ich neue Plätze und lache über meine vorherige naive Annahme, dass ich Stockholm in und auswendig kenne. Plötzlich wird mir bewusst, wie vertraut mir mein alter Alltag war. Plötzlich sehe ich so viele Stammkunden nicht mit Kaffeetasse in der Hand, sondern mit Aktentasche, Fahrradhelm, Kamera. Plötzlich habe ich Wochenenden. Plötzlich sehe ich Lovisa und Annika nicht mehr jeden Tag. Plötzlich ist es meine Aufgabe, zu machen, was ich liebe, zu schreiben, beim Frühstück in der Fensterbank die Nachrichten zu hören und die Zeitung zu lesen. plötzlich soll ich ein Interview auf schwedisch führen und niemand nimmt Rücksicht darauf, dass schwedisch nicht meine Muttersprache ist. Plötzlich steht ein Professor vor mir, der sagt, dass jeder Tag an dem man nicht geschrieben hat, ein verlorener Tag ist. Plötzlich habe ich kein monatliches Einkommen mehr. Plötzlich ist, wovon ich so sehr geträumt habe.


aaaaaaaah. oha. verrückt. cool. macht mir Angst, begeistert mich, genauso wie:


  1. Die schwedische Serie Young Royals- OHMEINGOTT, aus irgendeinem Grund hat sie durch die so echte ehrliche Art und Weise, wie die Charaktere sich lieben, so unfassbar intensive Gefühle in mir ausgelöst, könnte mir Szenen wie diese ungefähr 500 mal anschauen (mach ich auch..)


2. Die Bilder des schwedischen Fotografen Roger Turesson, der uns frischgebackenen Journalismusstudenten heute eine wahnsinnig interessante Vorlesung gegeben hat:



3. Dieses Gemälde von Lynette Yiadom-Boakye, die gerade sogar eine Ausstellung im Moderna Museet in Stockholm hat, und das jetzt riesengroß und fett über meinem Küchentisch hängt!



Schöner Abschluss oder?

Alles Gute zum Geburtstag Mama und dicke Umarmung an alle euch.

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