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ein wochenende in stockholm

Und was machst du am wochenende?


Es hat mich zwar niemand direkt danach gefragt, aber weil ich vom Podcast und was machst du am Wochenende inspiriert wurde, ich sehr bald Besuch von sehr geliebten Leuten bekommen werde und ich immer wieder nach Tipps für meine Wahlheimat gefragt werde, kommt hier erst eine gammelige authentische und dann eine tourifreundliche Wochenende-in-Stockholm-Empfehlungs-Liste.



Freitag abends mag ich es zu tanzen. Zu teuren Cider in einer ramschigen Stockholmer Kellerbar in der Nähe von Medborgarplatsen zu trinken. Auf dem Heimweg kaufe ich mir Naturgodis, die ich zusammen mit koffeinfreiem Kaffe ein bisschen betrunken auf meinem Teppich sitzend esse, während ich mir schwedische Teenieserien (Skit Samma, Ligga, Eagles, Älska Mig) anschaue und dabei weine und lache. Samstag morgens schlaf ich aus. Richtig lange und bin dann beim Aufwachen gestört von meinem stinkenden Schweiß, der beim Tanzen entstanden ist. Ich krieche von Bett in Richtung Yogamatte und wache beim fünften herabschauenden Hund so langsam auf. Manchmal entdecke ich beim Verrenken Fussel unterm Küchentisch und verfalle in einen kleinen morgendlichen Putzwahn, nach dem ich mich erstmal lange dusche und dann um die Mittagszeit rum vor Frühstückshunger grummelig werde. In Bademantel mache ich Espresso, karamellisiere Birnen, röste Tahinigranola und höre dabei den Podcast "Und was machst du am Wochenende" . Wenn das Frühstück fertig ist, ziehe ich mit Laptop, Notizbüchern und Zeitschriften um auf meine ausgepolsterte Fensterbank, in der ich via FaceTime so gut wie immer mit meiner Familie frühstücke. Stehen keine Termine in meinem Kalender, schlüpfe ich irgendwann in grüne Stiefel und Leopardenbluse und unternehme einen langen Spaziergang mit Podcasts im Ohr einmal quer durch Södermalm. Ich trinke Flat White bei Anica, die bei Café Pascal arbeitet und stöbere dann entweder in Second-Hand-Läden, gehe mit Anica Wein trinken, koche Tofustew oder selbstgemachte Nudeln mit David oder schlafe auf Kaspers und Hannahs Sofa beim Fernsehschauen ein.


Wenn du jetzt Lust hast nach Stockholm zu kommen, aber keine Yogamatte, Fensterbank und einen fusseligen Boden, der gestaubsaugt werden muss, sondern ein Hostelbett als Ausgangspunkt hast, dann mache doch zum Beispiel daaaas:


Freitag-Abend: Naturwein trinken, Kürbis mit Pistazien essen, Weinlexika und Kochbücher durchstöbern und Tampons Togo von Savants feministischer Toilette mitnehmen, bei der schnuckeligen coolen kleinen Weinbar Savant. ( Wenn ich könnte, würde ich euch die Gesellschaft von Anica und damit sehr gute echte ehrliche erleuchtende Gespräche empfehlen, aber die gehört mir;)


Södermalm-Samstag: 1.Verkatert aufwachen, bei Tantolunden ins Wasser springen und dann über Monteliusvägen und Skinnarviksberget einen felsigen Morgenspaziergang mit sehr schöner Aussicht auf Wasser und Altstadt machen 2.Boxenstop bei Mariatorget: Erste Zimtschnecke bei Bageri Petrus, Kaffe to go bei Drop Coffee und im Sommer veganes Blaubeer- , Mandel- und Lakritzeis bei StikkiNikki holen 3.in Stockholms Hipsterstadtteil SoFo durch die Straßen schlendern und bei Grandpa, unzähligen Secondhandläden, Tambur und Urban Deli zum Beispiel blaue Gemüseschäler, Leopardenblusen und veganen Kaviar kaufen 4. FIKA (Kaffeepause) und Zimtschnecke Nummer 2 bei Café & Bageri Pascal 5. Qual der Wahl beim Abendessen: Ramen bei AiRamen Sofia, chinesische Tapas bei LaoLao, Pita, Pizza und Mezze bei Bitza, oder Steinofenpizza mit Granatapfelsirup und Craft Beer bei Omnipollos Hatt? 6. Lördagsgodis (Samstagssüßigkeiten) im Supermarkt holen 7. Bei Slakthusområdet, Trädgården under Bron (Unter der Brücke) oder dem queeren Club Secret Gardens tanzen gehen 8.Nachts bei MAX (skandinavische sehr viel bessere MCDonaldskonkurrenz) Umami-Halloumi oder Crispy-No-Chicken-Burger essen


Museumssonntag: 1. Schon wieder verkatert aufwachen, Sonnenbrille aufsetzen und schick für die Stockholmer High-Society in Östermalm machen (die Chancen die schwedische Königsfamilie oder Schauspielern aus Liebe und Anarchie, Young Royals oder The Rain über den Weg zu laufen, stehen hoch!) 2. Höchst wahrscheinlich von mir zubereitetes veganes Pain Perdu mit Pistazien, Brombeeren und Ricotta bei @cafealalo brunchen und dabei höchst wahrscheinlich neben sehr einflussreichen schwedischen Influencern, die ich im Gegensatz zu meinen Kolleginnen nicht erkenne, (z.B. @emmafridsell & @matildadjerf ) sitzen 3. Durch Östermalm, Norrmalm und Vasastan an Astrid Lindgrens Haustüre und an der Bank, auf der Mio mein Mio entstanden ist vorbei zum Fähranleger in der Altstadt spazieren 4. Mit der Karte für die öffentlichen Verkehrsmittel die Fähre nach Skeppsholmen ins Moderna Museet nehmen 5. FIKA im Café Blom, Dammsugare (=Staubsauger) und Cappucino med Sproudmjölk (Erbsenmilch) probieren 6. Modernes schwedisches Abendessen bei Oaxen Slip auf der Museumsinsel Djurgården und dabei vielleicht von meinem Kumpel Jason, dem Sous-Chef bekocht werden (Diesen Punkt kann ich aus finanziellen Gründen leider nur an reiche Leute oder FreundInnen von Küchenpersonal empfehlen, eine sehr tolle andere Alternative ist das vegane Buffetrestaurant Hermans- Give Peas a chance mit Studierendenrabatt, Wintergarten und Ausblick auf das… 6. am-längsten-geöffnete-Fotografiemuseum-der-Welt Fotografiska, wo man viele Poster shoppen und das Wochenende mit Blick auf den Hafen ausklingen lassen kann.


Bis bald in Stockholm!



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